Mittwoch, 25. Mai 2011

In der kargen wüste Israels forderte
der wanderprediger Johannes der täufer
die Menschen zur Busse, zur umkehr zu
Gott, auf. Dabei taufte er sie als Zeichen
ihrer reue im wasser des Jordans. Als er
eines tages Jesus Christus am Jordanfluss sah, erkannte er, wer da auf ihn zukam, und rief voller Verwunderung aus:
«Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!» (Joh 1,29).
Dieses Bild des Lammes, das für die
sünden stirbt und sie wegträgt, kannten
die Juden der damaligen Zeit sehr gut.
Denn jeden tag wurden im tempel von
Jerusalem unmengen von Lämmern geschlachtet. tag für tag, ohne unterbruch,
um sünden zu vergeben. Indem nun Johannes der täufer auf Jesus Christus
zeigte und ausrief: «Siehe, das Lamm
Gottes», sagte er damit, dass ab sofort
keine tiere mehr geschlachtet werden
müssten, um sünden zu vergeben. Denn
ein besseres opfer war nun da – Jesus
Christus. Ja, die Bibel geht sogar noch
weiter und erklärt, dass Jesus Christus
das einzige opfer ist, das Gott akzeptiert
(Hebr 9,12). Er, das Lamm Gottes, ist
das opfer, das ausreicht, um alle schuld
und sünde zu vergeben.
Fragt man auf der strasse nach, was
wohl das grösste Problem der Menschheit ist, erhält man unzählige Antworten:
Das Baumsterben, die Luftverschmutzung, der schwindende tropische regenwald, die immer weniger werdenden
natürlichen rohstoffe, die wachsende
Erdbevölkerung und die dabei immer
knapper werdenden Lebensmittel, die
Globalisierung, die immer grösser werdende schere zwischen Arm und reich
oder die zunehmenden seuchen und Naturkatastrophen. Probleme über Probleme. Doch was ist mit dem Problem der
sünde? sie ist das eigentliche Problem
und trennt uns auf ewig von Gott! Gott
hat allerdings einen Ausweg gefunden …
und dieser führt über das Kreuz von Golgatha. Gott, der keine sünde dulden
kann, hat seinen sündlosen sohn Jesus
Christus, «das Lamm Gottes», für das
Problem der sünde ans Kreuz geschickt.
Die Bibel erklärt: «Denn er hat den, der
Das Problem der Sünde
«Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde
der Welt hinwegnimmt!»
von keiner Sünde wusste, für uns zur
Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden» (2.Kor 5,21).
welcher wandel muss sich am Kreuz
von Golgatha vollzogen haben! Der
sündlose Jesus dürfte, bevor Er ans
Kreuz ging, der schönste aller Menschen
gewesen sein, denn über Ihn heisst es:
«Du bist schöner als andere Menschen,
Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet für
ewig» (Ps 45,3). Doch auf dem Altar des
Zornes Gottes, nämlich dem Kreuz von
Golgatha, wurde seine Gestalt in einer
hässlichen weise entstellt, so hässlich,
wie es nur die sünde fertigbringt. Über
diese Veränderung heisst es in Jesaja
53,2-3: «Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen
an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen,
ein Mann der Schmerzen und mit Leiden
vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir
haben ihn nicht geachtet.» Jesus war am
Kreuz so verabscheuenswürdig, dass
sich die Menschen entsetzt abwandten.
selbst die sonne wurde verfinstert,
als Gott der schöpfer in einer solchen
weise entstellt und öffentlich zur schande gemacht wurde (Lk 23,44). Das alles
tat Jesus Christus aus Liebe zu uns, um
uns den weg freizumachen, in die Gemeinschaft mit Gott. Können wir dabei
die ganze tragweite und tragödie dieses Geschehens begreifen? Nein! Denn
das, was dort am Kreuz von Golgatha geschah, wird für uns Menschen immer ein
wunder und ein Geheimnis bleiben. Doch
gerade dadurch, dass Jesus die schuld
auf sich nahm und durch seinen tod bezahlte, dürfen wir wieder zurückkehren zu
unserem Gott. Das zentrale Problem der
Menschen – die sünde – ist gelöst, von
Gott selbst am Kreuz von Golgatha. Jesus
lädt uns heute ein, bei Ihm alle unsere
sünden abzuladen, Ihm unser Versagen,
unsere schuld und sünden zu bringen.
Denn Er ist das Lamm Gottes, das Ihre
und meine sünden weggetragen hat auf
seinem eigenen Leib!

Samstag, 13. November 2010

Gibt es für Israel noch eine Zukunft?

Ist Israel noch das Volk Gottes? Wenn nicht, wird Gott Israel in Zukunft wieder als sein Volk annehmen? Anders ausgedrückt: Ist die Lehre von den sogenannten „Haushaltungen“ (engl. dispensations) biblisch? Diesen Fragen wollen wir in diesem Artikel nachgehen.

Die Lehre von den Haushaltungen besagt im Wesentlichen, dass Gott in bestimmten Zeitepochen auf bestimmte Weise mit bestimmten Personen eine besondere Beziehung hatte. Wir können mindestens drei Zeitepochen unterscheiden:

Gott hat sich das Volk Israel aus allen Völkern der Erde erwählt. Die Zeit dieses Volkes hat ihren Anfang mit dem Auszug Israels aus Ägypten (1491 v.Chr.) genommen, und sie hat ihr Ende mit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70 n.Chr. gefunden. Da wurde Israel für eine Zeit beiseitegesetzt.
Danach begann Gott, aus allen Nationen (o. [Heiden-]Völkern) und Israel ein Volk zu sammeln, das im Gegensatz zu Israel eine himmlische Berufung hat: die Gemeinde (griech. ekklesia). Die Zeit der Gemeinde begann mit dem Pfingsttag [1] und wird mit ihrer Entrückung enden (1Thes 4,14-18).
Danach wird Gott sich dem Volk Israel, und zwar einem Überrest, wieder zuwenden und ein neues Volk Israel bilden, das Jesus Christus als seinen Messias anerkennen wird und mit dem Christus die Weltherrschaft ausüben wird.
Viele Theologen vertreten die Ansicht, dass die Gemeinde an die Stelle Israels getreten sei. Sie glauben daher, dass die alttestamentlichen Verheißungen für Israel vergeistigt werden müssen und dass sie in der Gemeinde ihre Erfüllung gefunden haben. Das bedeutet für sie, dass Israel als Volk keine Verheißungen mehr hat und auch in Zukunft nicht mehr von Gott als sein Volk anerkannt werden wird. Doch genau das würde bedeuten, dass Gott sein irdisches Volk Israel verstoßen und für immer verworfen hätte.

Wir hingegen glauben, dass es biblische Belege dafür gibt, dass die Zeit der Gemeinde ihrem Ende entgegengeht und dass Gott Israel wieder öffentlich als Volk anerkennen wird. Wir wollen im Folgenden die angeschnittenen Fragen anhand von Römer 11 überdenken. Zuvor eine knappe Einführung in den Römerbrief.